Die dunkle Seite der Frauenförderung
Parteien jeder Couleur fordern «familienfreundliche» Arbeitszeitmodelle, Frauenförderung und flächendeckende Krippen- und Hort-Betreuung. Frauen sollen Familie UND Beruf haben können. Das wird uns dann als frauenfreundlich und fortschrittlich verkauft.
In Tat und Wahrheit geht es darum, dass «Vater Staat» immer mehr Aufgaben der Mütter übernimmt, damit diese, die Mutter, ihren «Mann» im Patriarchat steht – als Arbeitskraft. Vater Staat wird sozusagen zur «Übermutter», die mit allerlei Versicherungen, Einrichtungen und staatlicher Einmischung für alle sorgt und in unsere verwandtschaftlichen Beziehungen eingreift, indem getrennt wird, was zusammengehört: Die Kleinen sind in der Kita, die grösseren in der Schule, die Erwachsenen bei der Arbeit und die Alten im Heim. Eine derart fragmentierte Gesellschaft ist leicht zu kontrollieren, umso mehr, als dass ihren Mitgliedern der soziale Rückhalt und die emotionale Sicherheit fehlt.
(Quelle: Das Versagen der Kleinfamilie, von Mariam Tazi-Preve.)
Die Patriarchalisierung der Kinder
Arbeitende Mütter sind genau nach dem Geschmack des Patriarchats, denn wenn niemand zu Hause ist, weil beide Elternteile auswärts arbeiten, geht das Kind in die Kita, sofern keine Grosseltern in die Bresche springen oder eine alternative Betreuungslösung möglich ist.
Die Trennung der Kinder von der Mutter erfolgt in einem Alter, in dem das von der Natur nicht vorgesehen ist – und es hat Gründe: Kinder sollen möglichst früh von der Mutter getrennt und in einer Institution fremdbetreut werden, damit sie für das patriarchale System abgerichtet werden. Da sie zuvor in der Kleinfamilie auf Mutter und Vater fixiert waren, fehlt ihnen auf einmal eine vertraute Bezugsperson. (Wer je einen schluchzenden Zweijährigen nach dem Abschied von Mutter oder Vater an der Glasscheibe beim Eingang zur Kita hat kleben sehen, weiss, was ich meine.)
Indem man Kinder aus dem gewohnten Umfeld herausreiss, sie zum Distanztraining zwingt und in die Obhut völlig fremder Leute gibt, werden sie schon in sehr jungen Jahren traumatisiert und zutiefst verunsichert, ganz egal, wie lustig sie es später einmal haben in der Kita. Weil die Kinder gezwungen werden, ihre natürlichen Instinkte, nämlich das Bedürfnis nach Nähe zur Mutter oder anderen, ihnen von Anfang an vertrauten Menschen zu unterdrücken, reduziert sich bei vielen die Fähigkeit zur Selbstregulierung.
Genau diesen Typ Mensch braucht die Konsumgesellschaft: emotional unterversorgt, verunsichert und darauf aus, Angst, Leere und die Sehnsucht nach Geborgenheit mit Konsum zu kompensieren. Weil dieser Typ Mensch gelernt hat, mehr auf andere als auf sich selbst zu hören, ist er auch anfällig für Propaganda.
Mütter wiederum werden gewissermassen entbehrlich, denn anstatt sich um ihre Kinder zu kümmern, verdienen sie Geld mit Lohnarbeit oder als Selbstständige (selbst und ständig). Die Kinderbetreuung wird an geeignete Institutionen ausgelagert.
Es wird uns Frauen eingetrichtert, dass wir das wollen sollen. Wer das nicht will, gilt als rückständig und als «Heimchen am Herd».
Für die Frauen spitzt sich die Lage zu
Unter dem Deckmäntelchen der Frauenförderung wird Berufstätigkeit auch von Müttern gefordert bzw. wird als «normal» angesehen. Wozu hat man schliesslich all die schicken Arbeitszeitmodelle?
Was als «flexible Arbeitszeitgestaltung» daherkommt, ist in vielen Fällen eine Form von struktureller Rücksichtslosigkeit, indem beispielsweise «Teilzeit» bedeutet, dass Arbeitszeit zunehmend fragmentiert und auf den Tag verteilt wird. Es wird immer mehr Eigenleistung vorausgesetzt (Mitdenken, Weiterbildung, Verantwortung übernehmen usw.). Zudem ist die Organisation von Familienarbeit mit Lohnarbeit nicht vereinbar.
Männer dagegen profitieren erheblich von der Berufstätigkeit der Frau, denn sie entlastet die Männer von der finanziellen Verantwortung als Partner, Ehemann und Vater.
Die Rechte der Väter werden auf Kosten der Mütter ausgebaut
Gewalt erfahren Frauen vermehrt in Form von «Gesetzesgewalt», indem die Rechte der Väter auf Kosten der Mütter ausgebaut wurden. Früher konnten ledige Mütter ein Kind ohne Vater grossziehen. Heute ist es egal, ob die Mutter verheiratet ist oder nicht, was das Sorge- und Umgangsrecht angeht. Auch als ledige Mutter ist sie per Gesetz an den Kindsvater gekettet.
(Quelle: Gabriele Uhlmann)
Im Blog «Edition F» schreibt die Autorin Claire Beaudelaire:
Die kollektiv gefühlte Wahrheit für alleinerziehende Mütter sieht zum Beispiel so aus: Schritt für Schritt verlieren sie immer mehr Rechte – und damit die dringend benötigte, ohnehin knappe Ressource Freiheit. Die brauchen sie aber unbedingt als Spielraum in ihrem sowieso schon auf die Minute festgezurrten Alltag zwischen Kindern, Job, Haushalt und ständigen Behörden-, Arzt-, Schul- und sonstigen Terminen.
Mit der kontinuierlichen Einschränkung ihrer Freiheiten verschlechtert sich automatisch ihre Lebenslage – das ist messbar. Zugleich werden alleinerziehenden Müttern immer mehr Anforderungen aufgebürdet, denen sie gerecht werden sollen, jedoch ohne ihnen die passenden Rahmenbedingungen dafür zu geben, um diese überhaupt realisieren zu können. Alleinerziehende sollen zum Beispiel in Vollzeit arbeiten, wissen aber nicht, wie sie das mit Kita- und Schulkindern unter einen Hut bringen sollen. Sie sollen für sich private Altersvorsorge betreiben, wissen aber gar nicht, wovon sie das bezahlen sollen.
Sie sollen ihren Kindern den regelmässigen Kontakt zu den Vätern ermöglichen, die das aber oft gar nicht wollen – Väter wie Kinder. Dabei tragen die Mütter den Vätern – teils gegen ihren eigenen Willen – die Kinder hinterher. Wenn aber ein Kind sich weigert, wird das verlässlich der Mutter als bewusste oder unbewusste Bindungsintoleranz angelastet.
Und was ist mit der Frauenbewegung?
Frauen gehen auf die Strasse, fordern für sich gleiche Rechte wie die Männer, wollen Lohngleichheit und freien Zugang zu Bildung und Karriere. Sie wollen eigenes Geld verdienen, um nicht von Männern abhängig sein zu müssen. Gegen all das ist nichts einzuwenden, doch es ändert letztlich nichts an den patriarchalen Verhältnissen, ebensowenig wie das Gendersternchen.
Es darf uns nicht darum gehen, dass Frauen den Männern gleichgesetzt werden, damit sie im patriarchalen Staat dieselben Rechte und Möglichkeiten haben. Was Not tut, ist die Aufwertung des weiblichen Prinzips, die Wiederherstellung der natürlichen Ordnung. Alles andere ist Augenwischerei und sind Ablenkungsmanöver, damit die wahre Ursache der Misere, das Patriarchat, nicht erkannt wird.
Mehr dazu
- Das Ausplätschern der Geborgenheit, auf dem Blog von Stephanie Ursula Gogolin
- Die Abwertung des weiblichen Prinzips, hier bei Wild & mutig
- Wahrscheinkontrolle, der Blog von Gabriele Uhlmann


